Den Fitness- und Regenerationszustand der Athleten verstehen und richtig steuern, um sie optimal zu entwickeln
von
Jürgen Pranger
Gepostet am 29.4.2022
Die Wichtigkeit einer adäquaten Trainings- und Belastungsteuerung, um deine Mannschaft körperlich optimal zu entwickeln, werden wir in diesem Blogbeitrag genauer beleuchten. Außerdem wirst du am Ende des Beitrages eine kostenlose Software finden, mit der du vollautomatisch Daten erheben, auswerten und analysieren kannst.
Sportwissenschaftler verfügen über eine Reihe von Überwachungs- und Quantifizierungsinstrumente, um den Umfang und die Intensität der Belastung eines Athleten zu bewerten. Darüber hinaus können die Reaktionen auf diese Belastung, sowie der objektive und subjektive Status der körperlichen Fitness oder die Ermüdung des Sportlers beurteilt werden (Gabbett et al, 2017).
Die Kenntnis des Status des Sportlers vor Beginn einer Trainingseinheit oder eines Trainingszyklus ist für eine adäquate Trainings- und Belastungsteuerung essenziell.
Die Belastung muss den individuellen Bedürfnissen der Spieler angepasst werden. Das setzt voraus, dass der Trainer über den Fitnesszustand, den Regenerationsstatus und der Verletzungswahrscheinlichkeit eines Athleten Bescheid weiß. Ohne Informationen – ganz egal ob subjektiv (Selbsteinschätzung über Fragen) oder objektiv (Messungen mit Sensoren, Blutabnahme etc.) – kann der Trainer nur raten. Und wie wir alle wissen, bedeutet Raten nichts wissen. Ohne Daten kann der Trainer also die Belastung und somit das Training nicht richtig steuern.
Die Folge: Schlechte Fitness und viele Verletzungen
Die Kenntnis der konditionellen Leistung eines jeden Athleten zu bestimmten Zeitpunkten der Saison und der körperlichen und geistigen Verfassung vor dem Training oder dem Wettkampf sind daher für den Erfolg einer Mannschaft fundamental, um eine erhöhte Ermüdung oder ein Übertraining zu vermeiden.
Bewertung der körperlichen Leistung
Das Ziel ist es, kontinuierlich Informationen über die Auswirkungen der durchgeführten Belastung und des physisch-technischen Zustands des Athleten zu erhalten. Eine der Voraussetzungen für die Kontrolle sind Daten, die die Auswirkungen des Trainings aufzeigen.
Im Grunde muss der Trainer wissen, was der Spieler getan hat und wie er auf diese Belastung reagiert hat (Borresen & Lambert, 2009).
Dadurch erhält der Trainer Informationen über die längerfristigen Auswirkungen des Trainings, um zu untersuchen bzw. zu bewerten, inwieweit die Trainingsziele erreicht wurden und inwieweit sie mit der körperlichen Verfassung des Athleten übereinstimmen.
Wenn darüber hinaus die von den Spielern erhaltenen Reize mit den Ergebnissen der physischen Tests der verschiedenen Fähigkeiten (Schnelligkeit,, Ausdauer und Beschleunigung, mit allgemeinen oder spezifischen Anforderungen des Spiels) verglichen werden, erhält man eine genauere Bewertung, wie sich die körperliche Leistungsfähigkeit im Laufe der Saison entwickelt hat.
In diesem Sinne versuchen wir, eine Beziehung zwischen dem Reiz (der Aktivität) und der Wirkung (den positiven oder negativen Anpassungen) herzustellen, immer mit dem Ziel, Wissen zu generieren und so das Training effektiver zu machen.
Starling & Lambert (2017) befragten Trainer, wie wichtig die Belastungsüberwachung für ihr Training ist.
Ganze 67 % der Befragten finden die Überwachung der Trainingsbelastung als „sehr wichtig“, 29 % der Befragten gaben an, dass die Überwachung „wichtig“ sei. Diese Studie vermittelt, welchen Stellenwert die Belastungsüberwachung in Mannschaftssportarten zurzeit schon hat.
In den nächsten Jahren wird dieser Trend noch weiter gehen. Immer mehr Trainer und Experten – auch im Amateurbereich – werden sich der Wichtigkeit einer adäquaten Trainings- und Belastungsteuerung bewusst, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Mannschaften zu verschaffen.
Eine bessere körperliche Leistungsfähigkeit und gleichzeitig weniger Verletzungen führen zwangsläufig zu einem besseren Abschneiden in der Liga.
Um Daten von den Spielern zu erheben, empfehlen wir das Team Management System (TMS). Mit dieser Software kannst du schnell und einfach – und vor allem automatisiert – Daten von den Spielern erheben, auswerten und analysieren.
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Was ist das TMS überhaupt und wie funktioniert es?
Belastungsdaten erheben?
Hier kannst du mehr erfahren:
Rate of perceived exertion (RPE) – eine einfache und effektive Methode zur Belastungssteuerung im Fußball
Literatur
Borresen, J. & Lambert, M. (2008). Quantifying training load: a comparison of subjective and objective methods. International Journal of Sports and Performance, 3(1), 16-30.
Gabbett, T. J., Nassis, G. P., Oetter, E., Pretorius, J., Johnston, N., Medina, D., Rodas, G., Myslinski, T., Howells, D., Beard, A. y Ryan, A. (2017). The athlete monitoring cycle: a practical guide to interpreting and applying training monitoring data. British Journal of Sports Medicine, 51(20), 1451-1452.
Starling, L. T. & Lambert, M. I. (2017). Monitoring Rugby Players for Fitness and Fatigue: What Do Coaches Want? International Journal of Sports Physiology and Performance. 15, 1-30. doi: 10.1123/ijspp.2017-0416.