Der Hooper`s Index - Kontrolle und subjektive Bewertung der Müdigkeit

von Jürgen Pranger


Gepostet am 3.6.2022


Durch die Verwendung von Skalen und Fragebögen können Trainer nicht nur die Komplexität des Erholungsprozesses der Spieler besser verstehen, sondern sie können auch die Wirkung der verschiedenen Maßnahmen zur Förderung des Erholungsprozesses nach einem bestimmten Trainingsreiz oder Spiel besser beurteilen.


Fragebögen sind eine schnelle, kostengünstige und einfache Datenerhebungsmöglichkeit, die praktisch und an verschiedene Kontexte anpassbar ist.

Die gewonnenen Informationen können genutzt werden, um das geplante Training anzupassen oder um zusätzliche Regenerationsmaßnahmen zu ergreifen, falls erforderlich.

Einige einfache Möglichkeiten, um die subjektive Müdigkeit und das subjektive Wohlbefinden zu kontrollieren ist der Hooper`s Index.

Der Hooper's-Index

Der Hooper-Index ist ein Indikator, der durch einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung ermittelt wird, in dem der Sportler den Grad seiner Ermüdung, den Stress, den Muskelkater und die Schlafqualität oder -störungen bewertet (Hooper & Mackinnon, 1995).

Diese Parameter werden getrennt bewertet. Das Ergebnis ist ein numerischer Wert - der Hooper's Index -, der den allgemeinen Zustand des Sportlers widerspiegelt. Die Athleten müssen also einen Wert zwischen 1 und 10 (manchmal auch zwischen 1-7; je nach Skala) für jeden Parameter vergeben (von sehr, sehr niedrig oder gut = 1 Punkt, bis sehr, sehr hoch oder schlecht = 10 Punkte) (siehe Bild).

Dieser Indikator ist eine der wirksamsten Strategien zur Früherkennung des Übertrainingssyndroms, das sich in einer Veränderung der physiologischen Funktionen, Verschlechterung des psychologischen Empfindens, einer immunologischen Dysfunktion und in biochemischen Anomalien zeigt. (Angeli et. al 2004)



Regenerationsabfrage - Spieleransicht (Hooper`s Index):

aus dem Team Management System (TMS)



Der Hooper's Index misst den physischen und mentalen Zustand des Spielers vor jeder Trainingseinheit und ermöglicht nicht nur eine bessere Erkennung von Vorermüdung, sondern der Trainer ist in der Lage, den Status des Spielers im Zusammenhang mit der Trainingsbelastung (sRPE) zu interpretieren und gegebenenfalls das Training individuell anzupassen.

Langfristig ermöglicht dies eine höhere Präzision bei der Trainingsplanung und erleichtert das Erreichen der optimalen Leistung der Spieler.

  • Ein rießen Vorteil

Die körperliche Leistungsfähigkeit der Spieler kann durch diese einfachen Maßnahmen deutlich verbessert werden. Außerdem kann die Verletzungswahrscheinlichkeit der Spieler signifikant gesenkt werden.


  • Höhere körperliche Leistungsfähigkeit + weniger Verletzungen = mehr Erfolg

Der Index wurde zunächst im Schwimmen validiert (Hooper & Mackinnon, 1995) und dann von Forschern im Fußball verwendet (Chamari, Haddad, Wong, Dellal und Chaouachi, 2012).

Ein Beispiel für einen Wettkampf-Mikrozyklus in einer semiprofessionellen Fußballmannschaft ist in Abbildung 1 dargestellt. Die Abbildung zeigt eine typische Wettkampfwoche.



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Wie zu beobachten ist, zeigen die Gesamtpunktzahlen (Hooper Index) einen Abwärtstrend, wobei die niedrigsten Werte am Wettkampftag angegeben wurden (ein Aspekt, der auf eine korrekte Verteilung der Belastung über den Mikrozyklus hindeutet), was den Spielern ermöglicht hat, unter optimalen Bedingungen zu spielen oder besser gesagt, Müdigkeit, Stress, Erschöpfung und Muskelschmerzen zu reduzieren.

Darüber hinaus ist nach der Entwicklungseinheit am Mittwoch eine Zunahme der Erschöpfung und auch der lokalen Muskelschmerzen zu beobachten, die der Sportler in der folgenden Abfrage (Donnerstagstraining) zum Ausdruck brachte. Es ist anzumerken, dass im Mittwochtraining viele Spiele mit geringer Teilnehmerzahl und kleinen Spielfeldgrößen absolviert wurden, um eine hohe Anzahl von Beschleunigungen, Abbremsbewegungen und Richtungswechseln zu erreichen, um einen Trainingsreiz für das neuromuskuläre System zu setzen.

Quelle: Barca Innovation Hub



Die Instrumente zur Überwachung des Erholungszustands eines Sportlers - wie der hier vorgestellte Hooper`s Index - können sehr nützlich sein, um auf Besonderheiten im anschließenden Trainingsprozess einzugehen. Dadurch kann die Belastung besser gesteuert werden und es wird gewährleistet, dass sich jeder Spieler optimal weiterentwickeln kann, ohne dass die Verletzungswahrscheinlichkeit steigt.

Ein optimales Verhältnis zwischen Belastung und Erholung ist essentiell. Mit einfachen Tools kannst du deine Trainings- und Belastungsteuerung auf das nächste Level heben und dir einen Vorteil gegenüber Ligakonkurrenten verschaffen.

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Darstellung der Regenerationsdaten im Team Management System:

aus dem TMS






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Literatur


Angeli, A., Minetto, M., Dovio, A. and Paccotti, P. (2004). The overtraining syndrome in athletes: a stress-related disorder. Journal of Endocrinological Investigation, 27(6), 603-12.

Barca Innovation Hub: https://barcainnovationhub.com/product/advanced-program-injury-management-team-sports/

Chamari, K., Haddad, M., Wong, del P., Dellal, A. y Chaouachi, A. (2012). Injury rates in professional soccer players during Ramadan. Journal of Sports Sciences, 30(1), S93-102.


García Concepción, M. A., Peinado, A. B., Paredes, V. y Alvero Cruz, J. R. (2015). Eficacia de diferentes estrategias de recuperación en jugadores de fútbol de élite. Revista Internacional de Medicina y Ciencias de la Actividad Física y el Deporte, 15(58), 355-369.

Hooper, S. L. & Mackinnon, L. T. (1995). Monitoring overtraining in athletes. Recommendations. Sports Medicine, 20(5), 321-7.

Starling, L. T. & Lambert, M. I. (2017). Monitoring Rugby Players for Fitness and Fatigue: What Do Coaches Want? International Journal of Sports Physiology and Performance. 15, 1-30. doi: 10.1123/ijspp.2017-0416.