Die Fünf Gesetze des Krafttrainings im Fußball

von Jürgen Pranger


Gepostet am 12.11.2023



Das Krafttraining ist eine fundamentale Säule für die Leistungssteigerung von Fußballspielern. Um Verletzungen zu minimieren und optimale Leistungen zu gewährleisten, ist es unerlässlich, die grundlegenden Gesetze des Krafttrainings zu verstehen und in der Praxis anzuwenden. Bompa und Buzzichelli (2015) haben fünf grundlegende Prinzipien definiert, die für eine angemessene Anpassung der Athleten und die Vermeidung von Verletzungen von entscheidender Bedeutung sind.


  1. Entwicklung der Bewegungsbreite der Gelenke: Die optimale Bewegungsfreiheit der Gelenke, insbesondere Hüfte, Knie und Knöchel, ist von entscheidender Bedeutung. Besonders in den frühen Phasen der sportlichen Entwicklung müssen Bewegungen wie Beugung und Plantardorsalflexion betont werden, um die Flexibilität und Funktionalität dieser Gelenke zu verbessern.
  2. Sehnenkraft entwickeln: Die gezielte Stärkung von Sehnen und Bändern ist von zentraler Bedeutung, um Verletzungen vorzubeugen. Ohne die angemessene Anpassung der Sehnen können intensive Trainingseinheiten zu Verletzungen führen. Ein gezieltes Training kann die Belastbarkeit der Sehnen erhöhen und sie widerstandsfähiger gegen Spannungen und Torsionen machen.
  3. Kernkraft entwickeln: Die Stärke der Arme und Beine hängt unmittelbar von der Stärke des Rumpfes ab. Ein Trainingsprogramm sollte die Stärkung des Rumpfes priorisieren, um die Absorption von Stößen bei Sprüngen oder plyometrischen Übungen zu ermöglichen und eine effiziente Kraftübertragung bei komplexen Bewegungen zu gewährleisten.
  4. Entwicklung der Stabilisatoren: Effiziente Muskeln benötigen starke Stabilisatoren, die isometrisch agieren, um Gelenke zu stabilisieren. Die gezielte Stärkung dieser Muskeln ist entscheidend, um die Leistungsfähigkeit größerer Muskeln nicht zu hemmen.
  5. Bewegungen trainieren, nicht Muskeln: Die Stärkung primär agierender Muskeln allein reicht nicht aus. Es ist ebenso wichtig, die stabilisierenden Muskeln zu trainieren, um koordinierte Bewegungen zu ermöglichen und optimale Leistungen zu erzielen.


Die tiefe Verankerung dieser fünf Gesetze des Krafttrainings und deren Integration in die Periodisierung erlaubt eine umfassende und nachhaltige Herangehensweise im Training von Fußballspielern. Dadurch wird nicht nur die Leistungsfähigkeit verbessert, sondern auch die langfristige Gesundheit und Entwicklung der Athleten gefördert.

Bompa und Buzzichelli (2015) betonen die Bedeutung der Bewegungsbreite der Gelenke und wie dies die Grundlage für eine optimale Leistungsfähigkeit und Verletzungsprävention bildet. Besonders im Fußball, einem Sport, der Schnelligkeit, Wendigkeit und kraftvolle Bewegungen erfordert, ist die Entwicklung der Gelenkbeweglichkeit von zentraler Bedeutung. Durch gezielte Übungen, die die Bewegungsfreiheit und Flexibilität der Hüfte, des Knies und des Knöchels fördern, kann die Verletzungsanfälligkeit reduziert und die Leistungsfähigkeit gesteigert werden.

Die Sehnenkraft ist ein weiterer essenzieller Aspekt im Krafttraining. Die Sehnen spielen eine tragende Rolle bei der Übertragung von Kräften im Körper und bei der Unterstützung der Muskeln. Ohne eine angemessene Stärkung der Sehnen besteht die Gefahr von Verletzungen, da sie den Belastungen möglicherweise nicht standhalten können. Ein gezieltes Training, das auf die Anpassung und Stärkung der Sehnen abzielt, kann ihre Belastbarkeit verbessern und somit die Verletzungsgefahr reduzieren.

Der Rumpf, auch als Kern bezeichnet, bildet das Zentrum der Kraft und Stabilität im Körper. Insbesondere bei Fußballspielern ist eine starke Rumpfmuskulatur von zentraler Bedeutung, um die Kräfte, die bei Sprüngen, Landungen und schnellen Drehungen auftreten, zu absorbieren und um eine effiziente Kraftübertragung zu ermöglichen. Ein Trainingsprogramm, das auf die Stärkung des Rumpfes abzielt, bildet somit die Basis für eine verbesserte Leistungsfähigkeit und reduziert das Verletzungsrisiko.

Die Stabilisatoren spielen eine unterstützende Rolle, indem sie die Gelenke stabilisieren und damit die Leistungsfähigkeit größerer Muskeln verbessern. Oftmals werden diese Muskeln vernachlässigt, was zu einem Ungleichgewicht in der Muskelkraft führen kann und somit die Verletzungsgefahr erhöht. Ein gezieltes Training, das auch die Stabilisatoren mit einbezieht, ist daher entscheidend, um die Gesamtleistung und Verletzungsprävention zu verbessern.

Die Betonung des Trainings von Bewegungen anstelle von isolierten Muskeln ist von großer Bedeutung, um die koordinierte Funktionalität des Körpers zu verbessern. Diese ganzheitliche Herangehensweise, die nicht nur auf einzelne Muskeln, sondern auch auf deren koordinierte Arbeit und Zusammenspiel fokussiert, ist besonders relevant im Fußball, wo komplexe Bewegungen und schnelle Reaktionen gefragt sind. Ein Training, das auf die Gesamtbewegung abzielt und die Zusammenarbeit verschiedener Muskeln betont, kann die Leistungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit steigern und Verletzungen vorbeugen.

Die Anwendung dieser fünf Gesetze des Krafttrainings in Verbindung mit der Periodisierung ermöglicht eine holistische Herangehensweise im Training von Fußballspielern. Diese Herangehensweise betont nicht nur die Verbesserung der Leistungsfähigkeit, sondern auch die langfristige Gesundheit und Entwicklung der Athleten. Es ist wichtig für Trainer, diese Prinzipien in ihr Trainingsregime zu integrieren, um sowohl die kurzfristige Leistung als auch die langfristige Entwicklung ihrer Athleten zu gewährleisten.



Entdecke jetzt unsere fortschrittliche Software für Fußballtrainer!

Melde dich noch heute kostenlos an: https://tms.sportsense.at/




Quelle:

Bompa, T. O., & Buzzichelli, C. (2015). Periodization: Theory and methodology of training.